
Hier geht es um die Liebe, um Ausgleich, um Harmonie. Diese ist schon lange verloren gegangen, schon vor langer Zeit. Streit, Krieg, Ungerechtigkeit, im Kleinen wie im Großen, herrschen vor, wohin man auch blickt. Der Stärkere lebt auf Kosten des Schwächeren. Der Brutale lebt auf Kosten des Sanftmütigen. Und der Egoistische lebt auf Kosten deren, die die Nächstenliebe empfinden. In Waage geht es darum an die Liebe und das Gleichgewicht zu erinnern. Es geht darum inneren Frieden herzustellen, im Clan, vor allem in sich selbst. Es braucht hier Trost und Versöhnung. "Ich versöhne mich mit dem unausgewogenen in mir. Ich versöhne mich mit meiner Liebesfähigkeit in mir." Dann ist es möglich, eine beruhigende und sanfte Stimmung zu verbreiten. Besänftigend, voller Schönheit den Ausgleich von zu .... herstellen. (zu viel, zu wenig, zu brutal, zu harmoniesüchtig, zu ... ) In dem Sinne ist Waage für Berufe wie Friedensstifter, Vermittler, Paartherapeut, Mediator, Diplomat geeignet. Unterschiedliche Positionen annähern als Ziel.
Waage geht listig vor. Das bedeutet: sich verstellen, die eigenen Gefühle und Wahrnehmungen leugnen, Kunstsstücke vorführen, schmeicheln, toben, weinen, sich zurückziehen bis der andere nachgibt und resigniert. Es geht hier darum Frieden zu stiften und für eine Beziehung zu kämpfen. Voller Wertschätzung den anderen würdigen und den angesammelten Hass vertreiben. Waage stärkt die zarten Bande der Liebe und vertreibt den Geist der Zwietracht. Am Ende schauen sich die Beteiligten wieder freundlich an, sind sich wieder wohlgesonnen und begegnen sich liebevoll wertschätzend einander.
In Waage kommt es zwischen Eltern und Kind zur Parentifizierung. Das heißt, dass das Kind für einen fehlenden Elternteil oder Partner herangezogen wird. Das Kind wird von einem Elternteil auf einen Platz gehieft, dem es nicht zusteht. Lebt der andere Elternteil, wird sehr übel über ihn gesprochen. Dem Kind wird vermittelt: "Du bist besser als dein Papa. Du bist mir lieber als deine Mama." Diese Elternteile vermitteln dem Kind ihren Ärger über ihren wahren Partner. Da das Kind seine Eltern liebt, gibt es sich für diese Rolle her. Irgendwie gefällt es ihm auch, eine besondere Rolle zu spielen und wie auf einen Podest gehoben worden zu sein. Das hat Folgen für den ausgeschlossenen und als minderwertig betrachteten Elternteil. In gleichem Maße, wie die Umwandlung der Eltern-Kind-Rollen abläuft, kommt es zur Entfremdung mit diesem ausgeschlossenen Elternteil. Das bedeutet dann, dass man sich ebenso ausgeschlossen fühlt. Verachtet, nicht gewollt, überflüssig, als Werkzeug mitssbraucht. Geht es um den Papa, sich als reiner Geldverdiener missbraucht fühlen. Geht es um die Mama, sich als Gebärende und Mutter missbraucht fühlen. Dann gibt diese Mama und gibt, und das entfremdete Kind spürt das nicht. Es ist von der Liebe zum entfremdeten Elternteil abgeschnitten. Waage ist gekommen, um diese Umkehrungen der Eltern-Kind-Rollen wieder zu trennen. Die Elternebene von der Kindebene trennen und klären. Dies ist ein schmerzhafter Bewusstwerdungsprozess. Dem Kind hat die Bevorzugung gefallen. Es hat sich als etwas Besonderes gefühlt, an einem Platz, der ihm nicht zustand. Auf einem Platz, von dem ein rechtmäßiger Inhaber weggestoßen worden war. Da kann es ja später im eigenen Leben, in den eigenen Beziehungen und Partnerschaften, nur noch Konflikte geben. Das ist die Folge. Ich wiederhole nochmal: Mit der Parentifizierung gehen zwei Prozesse einher: Sich als etwas Großes fühlen. Und gleichzeitig das Gefühl haben ausgeschlossen zu sein, nicht dazugehören zu dürfen. Das wird dann alles durcheinandergebracht und es kommt im Leben dann zu Verwechslungen. Und das alles, weil es seinen rechtmäßigen Platz nicht einnimmt. Tut das Kind das, wobei hier als Kind auch eine schon 50-jährige Person gemeint sein kann, also nimmt das Kind seinen eigenen Platz ein, folgt daraus das Gefühl der Zugehörigkeit. Eine innere Harmonie wird durch das Einnehmen des eigenen Platzes hergestellt. Das hat Wirkungen auf alle weiteren Beziehungen und Partnerschaften.
Deshalb sucht sich die karmische Waage gerne Liebhaber, geht fremd. Das ist ein Zeichen, das alte Muster weiterleben zu wollen. Wobei hier das Ganze noch mehr verdreht sein kann und der Partner der betroffenen Person die Liebe bei einem außenstehenden Person sucht zu finden. Es geht immer darum das Gefühl der Besonderheit weiterleben zu wollen. Waage ist im Ausgleich, wenn dieses Erhabenseinwollen aufgegeben wird. Wenn man gelernt hat dem Partner gleichwertig, auf gleicher Ebene, zu begegnen. Dann stellt sich das Gefühl ein: "Ich werde geliebt. Ich bin eine liebenswürdige Persönlichkeit. Ich bin angekommen."
Aufgewachsen zu sein in einem Familiensystem, in dem die Eltern- und Kind-Ebenen vertauscht wurden, führt zu vielen Konflikten und Streit im Umfeld. Das Kind will etwas kriegen, was ihm nicht zusteht. Das verursacht einen richtigen Krieg (Familien-Krieg) als Folge. "Ich nehme gerne, das was mir zusteht. Das ist genug. Ich bin Kind. Ich bin Partner. Ich bin Eltern. Ganz und gar fülle ich diese Rollen aus." Das macht frei für wahren Frieden, für die Versöhnung mit dem eigenen Sein. Das macht frei für gleichwertige Partnerschaft und Beziehungen.
Das Ungleichgewicht der Waage zeigt sich auch im Großen bei ganzen Völkern und Ländern, wie sie miteinander umgehen.
Zusammenfassung des Karmas des Zeichens Waage:
Zurückweisung, Erniedrigung, nicht willkommen sein, Misstrauen, den Streit suchen (die konflikthafte Auseinandersetzung), dominieren wollen, sich unterdrückt fühlen, urteilen, verurteilen, die Spannung(en) suchen, Anspannung erleben, Gründe suchen warum der andere schlecht ist (was eigentlich auf den verschmähten Elternteil abzielt und vertauscht wird), laut sein, lärmen, schreien, stampfen, toben, einseitige Stellungnahme, einseitig Stellung beziehen. Das Recht verdrehen. Vor Gericht gehen und Recht behalten wollen.
Oder:
Wie eine Brücke fungieren, aufeinander zugehen ermöglichen, in Beziehung sein und bleiben können durch das Eingehen von Kompromissen, verträgliches Miteinander leben, dazugehören, dabei sein dürfen, sich gewollt fühlen, das eigene Sein und die eigenen Ideen sind erwünscht und gewünscht, sind gewollt, dürfen sein.
"Ich nehme meinen Platz ein. Ich bin das Kind. Du bist meine Eltern. Ich respektiere das. Ich respektiere und wertschätze meine beiden Eltern, dass sie gleich sind. Ich bin anders als sie. Ich darf anders sein. Das ist für mein eigenes Leben sogar wichtig!" Anders sein war verpönt, weil anders war ja der entfremdete Elternteil. Und gleich vermittelte so ein schönes Hochgefühl. Ich war gleich einem Elternteil. Das ist jetzt vorbei! "Ich bin anders als meine Eltern. Ich bin gleich meinem Partner."
Das Kind, von dem ich oben geschrieben habe, erhält durch diese Eltern eine Sonderstellung in der Geschwister-Reihenfolge.Es wird auf den Erstgeborenen-Status erhoben. Und das trennt es von den anderen Geschwistern ebenso ab. Folge ist ein Geschwisterkrieg, ein Geschwisterstreit, wenn die Eltern dann beide gestorben sind. Das bevorzugte Kind möchte sich alles einvernehmen, möchte von den Geschwistern ebenso bewundert werden. Im allgemeinen wird ihm schon zu Lebzeiten das gesamte Vermögen notariell überschrieben oder sonstwie geschenkt.
Lebt dieses Kind später in einer Beziehung drängt es es ins Elternhaus zurück. Die Abnabelung von diesem missbrauchenden Elternteil misslingt. Der Partner wird ebenso geringgeschätzt und der destruktive Kreislauf geht weiter. Die Geschwister wollen dem bevorzugten Geschwister ähnlich sein. Sie vergleichen sich und tun alles, um diesem Elternteil auch zu gefallen. Dabei bleibt der Partner und die eigene Behziehung sowie Familie auf der Strecke. Diese bekommen die ähnliche Stellung wie der verschmähte Elternteil.
Waage macht auf dieses Ungleichgewicht aufmerksam. Waage ist gekommen, damit dies aufhört. Damit es wieder zu Wertschätzung kommt, damit die Reihenfolge wieder hergestellt wird. Jeglicher Elternkontakt lässt Parentifizierung weiter gedeihen. "Ich löse mich ab. Ich gehe weg. Ich gehe hin und bin ein gleichwergiter und gleichberechtigter Partner."
Es ist möglich hier schamanisch zu arbeiten. Es gibt verschiedene Arten von Rollenspielen, die hier klärend wirken können.
Mit dem persönlichen Horoskop kann ich auf Spurensuche gehen, um den Ursprungskonflikt dort zu belassen, wohin er tatsächlich gehört. Um mich mit den Betroffenen zu versöhnen, sofern das möglich ist.
Ergänzung:
Eltern-Kind-Umkehrung, wenn Waage und Krebs zusammen kommt. Zum Beispiel: Haus 4 in Waage, Haus 7 in Krebs, Mond in Waage, Mond in Haus 7, Venus in Haus 4, Venus in Krebs.
Das Waage-Karma wird versucht zu lösen durch Single-Dasein, alleine bleiben, kinderlos bleiben. Durch die Geburt eines Kindes und/oder durch Eheschließung wird das Waage-Karma aktiviert. Zuvor schlummerte es im Untergrund. Heirat und Kinder sind wie ein Schlüssel für eine zuvor nicht zugängliche Türe.
Dem hervorgehobenen Geschwister ähnlich werden wollen. Das Kind soll dem bevorzugten Geschwister ähnlich werden und es soll dann in der eigenen Familie zu diesen Ansehen und den damit verbundenen Vorteilen verhelfen. Das ist ein Trugschluss. Die eigene Sicht ist aus der subjektiven persönlichen Betrachtung als Geschwister hervorgegangen.
Sich das Lieblingskind der Eltern als Vorbild nehmen, und so werden wollen. Vom Partner erwarten, und sogar einfordern, dass er es gleich tut. Kinkt der Partner sich aus, weil er seinem eigenen Leben treu ist, dies zu verwirklichen, wird er degratiert und zum Buhmann erhoben. Zu einem Außenseiter und Prellbock. Und zu einem Ausgeschlossenen, jemand, den man nicht dabei haben möchte.
Der Elternteil, der die Parentifizierung erzeugt hat, sorgt dafür, dass sein Lieblingskind glorifiziert wird, fast wie einen Heiligenschein erhält. Schaue ich mir eine Waage an, ist das dann so, dass diese Person oben ist, und eine andere, die Ausgeschlossene, ganz unten ist. Das Leben aller Beteiligten gleicht einer krassen Berg- und Tal-Fahrt. Ganz oben sein ./. ganz unten sein. Angehimmelt werden ./. abgestürzt. Es ist zu überlegen, ob ein Mensch mit narzisstischen Zügen hier dazu gehört. In dem Sinne von allen bewudert werden wollen, weil das so erzieherisch geprägt worden ist. Im schlimmsten Fall wird daraus ein Psychopath, der so charmant nach außen, im Interenen ein Tyrann und Unterdrücker ist.
Jemand, der immer geliebt sein will und diese Liebe, die ihm entgegengebracht wird, nicht spürt. Wieder ins Spüren kommen, verhilft zu sich selbst zu gelangen. Wieder spüren, von welchem Elternteil ich tatsächlich in meinem Kindsein missbraucht wurde, in dem Sinne, dass ich kein Kind sein durfte, sondern Elternteil oder Partner(ersatz). Es ist möglich auszusteigen. "Ich bin das Kind. Du bist Eltern. Ich darf Kind sein. Du musst selbst Eltern sein. Ich bin Kind. Du hast einen Partner. Den anderen Elternteil."
Machtkämpfe in Beziehungen sind das Ergebnis, die Folge von Rollenverkehrungen. In höchsten Höhen leben und tiefste Abstürze erleben, ebenso.
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